CNS-2021-073
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Tracheophyta

CNS 2021/073

Flora Cynonotiana

Saxifraga rosacea subsp. sponhemica (C.C. Gmel.) D.A. Webb (Saxifragaceae)
in Feddes Repert. 68: 210. 1963 geschützt

Saxifraga sponhemica C.C. Gmel., Saxifraga rosea [sic] ssp. sponhemica (Gmel.) Webb [RL Rheinland-Pfalz], Saxifraga decipiens subsp. sponhemica (C.C. Gmel.) D.A. Webb
= Saxifraga bohemica Panzer ex W.D.J. Koch, Saxifraga rosacea subsp. sternbergii (Willd.) Kerguélen & Lambinon pro parte
 
  Coll.-Id. 103431 leg. Christof Nikolaus Schröder & Christina Marie Kimmel-Schröder • 2021-05-17

det. Christof Nikolaus Schröder • 2021-05-17
nach Augenschein
 
  Fundort mit GPS CNS-Loc. 2300 : Bockenau, ehemaliger Steinbruch, heute Werksgelände Musashi Europe (vormals Hay) [Fundort normalisiert und mit Koordinaten]
große Felsnische mit Blockhalden an der Basis und tiefem Regenwasserteich, halbschattig, kühl, N-Exp.
assoziiert mit Valeriana officinalis, Lactuca perennis, Geranium robertianum, Sedum reflexum
 
  Bemerkungen Material gesammelt mit Genehmigung der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (Koblenz), Bescheid vom 12.05.2020, Aktenzeichen: 425-104-778-0006/2020.

Der Firma Musashi Europe (ehemals Hay), Werk Bockenau, sei für die Genehmigung und Unterstützung der Arbeit auf dem Werksgelände herzlich gedankt.

Blaufuß & Reichert (1992: 472) schreiben über das Vorkommen am Locus classicus: «Die Wuchsstelle ist heute durch Steinbruchbetrieb bis auf geringe Reste zerstört [...], doch sind an einem benachbarten Felshang Bestände erhalten geblieben», bezugnehmend auf Blaufuß (1982, Charakteristische Pflanzengesellschaften: 19): «Der Fundort Gmelins ist heute durch einen Steinbruch bis auf geringe Reste zerstört, aber am gegeüberliegenden Göttelsteiner Felsen ist die Pflanze glücklicherweise bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben.» Diese Einschätzung ist durch unsere Beobachtungen eindeutig widerlegt, denn im ehemaligen Bockenauer Steinbruch fanden wir eine riesige Population, die sich von der Wasserlinie des Regenwasserteichs bis hoch an die obersten Felskanten erstreckt. Es handelt sich mit Sicherheit um tausende Pflanzen, vielleicht gar gegen 10.000. Anders als es Blaufuss beschreibt, hat der Steinbruchbetrieb sogar ideale Bedingungen geschaffen:
• Es entstand eine große und hohe, nach Norden ausgerichtete Felsnische mit Blockhalden am Grund. Diese ist nach Osten durch eine Felswand weitgehend abgeschattet und erhält nur am Spätnachmittag und Abend direkte Sonne.
• Viele und große offene Felsflächen mit teils tiefen Rissen und Klüften sowie die Blockhalden schaffen konkurrenzarme Habitate.
• Am Grund bildete sich ein Regenwasserteich, der von der Fa. Hay noch zusätzlich erweitert und vor allem vertieft wurde. Dieses Wasserreservoir sorgt für kühlfeuchte Luft, auch an heißen Sommertagen, und damit ideale Bedingungen für das Eiszeitrelikt. Die Kühlung erreicht sogar die oberen Felskanten. An solchen Stellen würde sich S. sponhemica normalerweise nicht ansiedeln können.
• Das Gelände ist mit einem hohen Zaun mit Stacheldrahtkrone eingezäunt, weshalb es keinen Druck durch Pflanzenraub gibt.
Unter diesen Bedingungen hat sich eine wirklich riesige Population entwickelt, die größte, die wir bisher gesehen haben.
 
  Nomenklatur nach Rothmaler (2017): 345  
  Literatur (Taxon) Protolog: Gmelin (1806): Flora Badensis Alsatica, Tom. II, 224.
Dumortier (1827): Florula Belgica, 84, No. 997; Koch (1837): Synopsis Florae Germanicae et Helveticae [...], 274; Koch (1843): Synopsis florae Germanicae et Helveticae [...]. Editio secunda. Pars prima, 302; Schmeil/Fitschen (1960): 126 sub S. rosacea / S. decipiens; Rothmaler (2000) Atlas: 286 sub S. decipiens; Rothmaler (2002): 298 (schlüsselt nur subsp. rosacea!).

Lectotypisierung: Schröder (2023): Originalmaterial und Typisierung zweier Gmelin’scher Namen: Saxifraga sponhemica und Saxifraga condensata. — Kochia 16: 141–158. DOI: 10.21248/kochia.v16.170.

Ausführliche Literaturliste siehe: CNSflora: Bibliographie Saxifraga sponhemica.
 
  Bemerkungen (Taxon) Tropicos führt kein Taxon mit Epitheton «sponhemica» auf.
Vorkommen in Belgien laut Dumortier (1827): «In saxosis Ardennæ».
 
  Rote Liste DE [Metzing & al. (2018)]: 3 (gefährdet); DE-HE [Kalheber (2000): Bot. Naturschutz Hessen 12, 113–115.]: 1 (vom Aussterben bedroht); DE-RP [RL Rheinland-Pfalz (2007)]: 3 (gefährdet); DE-SL [RL Saarland (2008)]: 0 (ausgestorben)  
  Bild(er) Von dieser Sichtung bzw. Aufsammlung sind derzeit keine Bilder in der Datenbank vorhanden. Es gibt aber welche.  
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Letzte Aktualisierung der Daten: 2024-02-08 20:39:30 • Script v2.08 2024-01-26
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