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Saxifraga sponhemica Wikipedia Wikidata HUH-Botanist-Id.

Michael Joseph François Scheidweiler

Standard-Abbr.: Scheidw.

geb. 01. August 1799 in Köln (Nordrhein-Westfalen, Deutschland)
gest. 24. September 1861

aktive Zeit (nachgewiesen): fl. 1832–1861.
Sammelgebiet(e): Belgien, Deutschland, Niederlande, Schweiz.

belegte Namensformen der Person: ‹M. J. F. Scheidweiler›

Belgischer Botaniker deutscher Abstammung.

Orte mit Bezug zur Person
OpenStreetMapWikidataKöln (DE)Geburtsort1799-08-01


Ausbildung und Beruf (Schule, Studium etc.)
Studium der Pharmazie in Köln, Apotheker in Siegburg und Aachen. Gründung einer Chemischen Fabrik in Köln, die aber mangels kaufmännischer Begabung erfolglos war.
Da die Zahl der Apotheken durch die neuen preußischen Regierung im Rheinland stark begrenzt war, konnte er keine Apotheke gründen. Scheidweiler siedelte daraufhin 1830 aus dem preußischen Rheinland in das liberale Belgien über, zunächst nach Lüttich (frz. Liège, Belgien) und dann nach Brüssel, wo er sich fortan allein der Wissenschaft widmete.
Am 31. X. 1836 wurde er zum Professor an der neu gegründeten École de médecine vétérinaire et d’agriculture de l’État berufen, um Botanik, Pflanzenphysiologie, Landwirtschaft und angewandte Chemie zu unterrichten.
Ab 1851 unterrichtete er am Institut horticole de Gendbrugge und zwar ausschließlich Botanik.

Botanik
Scheidweiler bereiste nach Studium und Militärdienst weite Teile Deutschlands und der Schweiz, um deren Flora zu studieren.
Er beschäftigte sich intensiv mit den Cactaceae und beschrieb u.a. Ariocarpus retusus Scheidw. Sein Interesse galt aber auch anderen exotischen Familien, wie z.B. den Bromeliaceen; er beschrieb Tillandsia streptophylla Scheidw. ex E. Morren, deren Holotypus sich in seinem Herbarium befand (heute: BR0000008498649).
Scheidweilers Herbarium (oder nur ein Teil davon?) kam auf bisher [2020-10-30] nicht ermitteltem Weg an das Institut Agricole de l’État in Gembloux. Dieses Institut wurde erst ein Jahr vor Scheidweilers Tod gegründet. Möglicherweise war er in die Gründung eingebunden und überließ dem Institut sein Herbar als Grundstock für dessen naturwissenschaftliche Sammlung. Wann es von dort in das Herbarium BR kam, konnte nicht ermittelt werden. Von Scheidweiler sind aktuell [2020-10-30] im Herbarium BR 226 Belege digital verfügbar.

Mitgliedschaften
Société Linnéenne de Bruxelles
Scheidweiler war ca. 10 Jahre Präsident der S.L.B.

Commission royale de Pomologie de Belgique

Würdigung und Wirkung
1854 benannte J. F. Klotzsch die Begoniaceen-Gattung Scheidweileria zu Ehren von M. J. F. Scheidweiler.

Abbildungen
Portrait Wikimedia Commons
Abb. 0: Portrait M. Scheidweiler.
[Quelle: Wikimedia Commons; Autor unbekannt (vor 1861); Lizenz: gemeinfrei (Public Domain)]
Scheda BR0000012037759
Abb. 1: Eigenhändige handschriftliche Scheda von M. J. F. Scheidweiler.
[Ausschnitt aus Quelle: BR0000012037759; Herbarium BR; Lizenz: CC BY 4.0]
Stempel BR0000010925126
Abb. 2: Stempel Herbarium Scheidweiler im Herbarium BR.
[Ausschnitt aus Quelle: BR0000010925126; Herbarium BR; Lizenz: CC BY 4.0]


Anmerkungen
In BR befinden sich einige Belege aus Südafrika (1848, 1857–1860), die aus dem Herbarium Scheidweiler stammen. Es ist aber zweifelhaft, dass diese von Scheidweiler selbst gesammelt wurden, da nirgendwo dokumentiert ist, dass er mehrfach und mitunter für längere Zeit nach Südafrika gereist ist.

Autor dieses Biogramms:
Christof Nikolaus Schröder
erfasste Herbarbelege, an denen die Person beteiligt ist:
e herb.: BR0000010925126 [Id. 100545] definitiv Beleg von S. sponhemica
leg. (1857-05): BR0000010925126 [Id. 100545] definitiv Beleg von S. sponhemica
Quellen in chronologischer Sortierung
Rodigas (1862): À la mémoire de M.-J. Scheidweiler. — Belgique Hort. 12, 1: [V]–XX. ♦ IPNI Life Sciences Identifier (LSID): urn:lsid:ipni.org:authors:9037-1. ♦ Scheda BR0000010925126. ♦ Eigene Recherchen.
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Datensatz erzeugt: 2020-10-30 10:29:20 • letzte Änderung: 2022-02-20 12:48:08
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