Herbarium des Institut Gembloux

gegründet 1860 in Gembloux (Prov. Namur, Belgien)

belegte Namensformen der Institution: ‹Institut Agricole de l’État›, ‹Institut Technique Horticole de Gembloux›, ‹ITH Gembloux›

Belgisches Institut für Agrarwissenschaft.

Das Institut Gembloux wurde 1860 als älteste belgische Institution gegründet, die sich allein mit Landwirtschaft und Bio-Ingenieurwesen beschäftigt. Es befindet sich auf dem Terrain einer ehemaligen Benediktinerabtei, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts in neo-klassizistischem Stil neu errichtet wurde. Nach deren Aufhebung im Zuge der französischen Revolution wurden die Gebäüde u.a. 1857–1864 als Nationalgestüt genutzt. Das Institut verfügte über ein Arboretum und einen botanisch-systemtischen Garten.
Die Faculté universitaire des sciences agronomiques de Gembloux fusionierte 2009 mit der Universität Liège (dt. Lüttich) und firmiert seither unter der Bezeichnung Gembloux Agro-Bio Tech.
Das Institut hatte im Lauf der Zeit unterschiedliche Namen, z.B. Institut Agricole de l’État, aktuell nennt es sich Institut Technique Horticole de Gembloux.
Zur Geschichte siehe: gembloux.blog: Institut Agricole mit vielen Bildern.



Das Institut Gembloux verfügt über eine naturwissenschaftliche Sammlung, zu welcher bis heute ein Herbarium gehört, das neuere Belege (Ende 20. Jh.) zur ursprünglichen Flora Belgiens enthält und im Index Herbariorum nicht verzeichnet ist. Im historischen Herbarium befand sich auch das Herbarium von M. J. F. Scheidweiler bzw. ein Teil davon. Bis heute werden Belege aus diesem Herbarium in der Literatur als «Institut Gembloux s.n.» zitiert, vor allem Typen von Namen, die Scheidweiler publizierte. Das Scheidweiler-Herbarium ist nun in das Herbarium BR inseriert.

Im Index Herbariorum ist in Gembloux das Herbarium des Centre de Recherche de la Nature, des Forêts et du Bois mit Akronym LFG eingetragen. Unter der angegebenen Postanschrift ist heute das Département d’Étude du Milieu Naturel et Agricole (DEMNA) der Wallonischen Regionalregierung zu finden. Es handelt sich bei LFG vermutlicht nicht um das Herbarium des Institut Gembloux.



Christof Nikolaus Schröder