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Saxifraga sponhemica nicht in Wikipedia Wikidata HUH-Botanist-Id.

Jean-François Moniez



geb. 14. Juli 1815 in Seurre (Dépt Côte-d’Or, Frankreich)
gest. 06. Dezember 1903 in Louhans (Dépt. Saône-et-Loire, Frankreich)

aktive Zeit (nachgewiesen): fl. 1848–1862 (durch Herbarbelege nachgewiesen).
Sammelgebiet(e): Frankreich (Jura).

belegte Namensformen der Person: ‹Moniez›

Französischer Lehrer und Amateur-Botaniker.

Familie und privates Leben
Über die Familie von Moniez war bisher nichts zu ermitteln, auch nicht, ob er verheiratet war und Kinder hatte.
Für 1879 ist nachgewiesen, dass er «adjoint au maire» (Bürgermeister-Stellvertreter) in Louhans war. [Bulletin officiel du Ministère de l’intérieur, 1.I.1879: 113]

Orte mit Bezug zur Person
OpenStreetMapWikidataSeurre (FR)Geburtsort1815-07-14
OpenStreetMapWikidataLouhans (FR)Sterbeort1903-12-06


Ausbildung und Beruf (Schule, Studium etc.)
Moniez war Professeur (also Sekundarlehrer) für Mathematik, Deutsch und Englisch am Collège in Louhans [Lagrange 1857: 163]. Nachgewiesen ist er dort zumindest für die Jahre 1841 und 1844: «Mathématiques: M. Moniez. [...] Langues allemande et anglaise: M. Moniez.» [Almanach de l’Université Royale de France [...] 1844: 137] und «Moniez, rég. de math. à Louhans (Dijon)» [Almanach de l’Université Royale de France [...], Table alphabetique de tous les fonctionnaires de l’Université [...] 1844: 37].

Botanik
Moniez entdeckte 1848 einen polsterförmigen Steinbrech, der zwischen Saxifraga moschata und S. sponhemica zu stehen schien. Er sammelte von seiner Neuentdeckung zahlreiche Belege, die von Billot unter dem Namen Saxifraga moschata Wulfen als N° 2839 in seinem Exsiccatenwerk Flora Galliæ et Germaniæ exsiccata verbreitet wurden, jedoch mit einem falsch geschrieben Fundort: «Zizia» statt «Gizia». Genty & Bouchard [1947: 217] publizierten Moniez’ Entdeckung unter dem Namen Saxifraga giziana, allerdings ohne lateinische Diagnose, weshalb der Name ungültig war. Mouly & Ferrez [2019: 134–135] validierten den Namen mit einer mittlerweile erlaubten englischen Diagnose.
Moniez sammelte für die beiden Exsiccatenwerke Flora Galliæ et Germaniæ exsiccata ed. Billot und Flora selecta exsiccata ed. Magnier. Sein Herbarium, das etwa 800 Pflanzen enthielt [Barde & al. 2008], gelangte an das Museum in Tournus. [Magnin 1907: 138]

Mitgliedschaften
La Murithienne
Moniez wurde 1862, also bereits im Jahr nach der Gründung, zum elften Membre honoraire (Ehrenmitglied) der Société valaisanne des Sciences Naturelles «La Murithienne» ernannt. [Anonymus 1868: 52] Es sind von ihm Belege vom Großen Sankt Bernhard nachgewiesen (z.B. Ranunculus glacialis, leg. Moniez IX.1857, AUT003265), welcher das erste Forschungsgebiet der Murithienne war. Vermutlich hat sich Moniez intensiv botanisch mit dieser Alpenregion beschäftigt.

Moniez scheint nicht Mitglied der Société botanique de France gewesen zu sein, denn in der Liste von Charpin & Timbal [2007] wird er nicht aufgeführt.

Würdigung und Wirkung
Lagrange benannte Moniez zu Ehren die von letzterem entdeckte Carex moniezi [Lagrange 1857: 164], die jedoch, wie sich später herausstellte, keine neue Art war, sondern eine aus Nordamerika stammende Neophyte, deren Erstentdeckung für Europa Moniez gelungen war.

Abbildungen
Scheda AUT003265
Abb. 1: Eigenhändige Scheda Moniez.
[Ausschnitt aus Quelle: AUT003265; Herbarium AUT / e-ReColNat (ANR-11-INBS-0004) - 2017; Lizenz: CC BY 4.0]
Scheda NIME0001165
Abb. 2: Scheda Moniez, Herbarium Diomède Tuczkiewicz.
[Ausschnitt aus Quelle: NIME0001165; Herbarium NIME / e-ReColNat (ANR-11-INBS-0004) - 2018; Lizenz: CC BY 4.0]
Scheda FEN003934
Abb. 3: Gedruckte Scheda einer Moniez-Aufsammlung für das Exsiccatenwerk Flora selecta exsiccata ed. Magnier.
[Ausschnitt aus Quelle: FEN003934; Herbarium FEN; Lizenz: CC BY 4.0]
Scheda MPU051127
Abb. 4: Gedruckte Scheda aus dem Exsiccatenwerk Flora Galliæ et Germaniæ exsiccata ed. Billot zu einer Moniez-Aufsammlung von Carex moniezi.
Es handelt sich aber um die neu eingeführte Carex vulpinoidea, die Moniez 1856 erstmals in Europa entdeckte [cf. Wallnöfer 2012: 44].
[Ausschnitt aus Quelle: MPU051127; Herbarium MPU / RECOLNAT (ANR-11-INBS-0004); Lizenz: CC BY 4.0]


Anmerkungen
In AUT gibt es ca. 40 Belege, die laut mnhn.fr von Moniez gesammelt wurden.

Autor dieses Biogramms:
Christof Nikolaus Schröder
erfasste Herbarbelege, an denen die Person beteiligt ist:
leg. (1860-05): MPU1235879 [Id. 100846]
leg. (1860-06): NIME0001165 [Id. 100717]
Quellen in chronologischer Sortierung
Lagrange (1857): Sur un nouveau Carex trouvé dans la Bresse. — Bull. Soc. Bot. France 4: 163–165. ♦
Anonymus (1868): Personnel de la société [Murithienne de 1861 à 1867]. — Bulletin de la Murithienne 1: 49–54. ♦ Magnin (1907): Additions et corrections au prodrome des Botanistes lyonnais, Deuxième partie. — Annales de la Société Linnéenne de Lyon 32: 1–141. ♦ Charpin & Timbal (2007): Liste des membres de la Société botanique de France de son origine (1854) à 2003 (150 ans). — Acta Botanica Gallica 154, 3: 423–492. ♦ Barde & al. (2008): Atlas de la flore sauvage de Bourgogne. ♦ Scheda NIME0001165.

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Datensatz erzeugt: 2021-03-26 17:38:30 • letzte Änderung: 2022-03-29 22:24:28
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