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Georg Heinrich Wilhelm Schemmann

Standard-Abbr.: Schemmann

geb. 27. November 1845 in Höntrop
gest. 1931

aktive Zeit (nachgewiesen): fl. 1873–1925 (durch Herbarbelege nachgewiesen)
Sammelgebiet(e): Deutschland: Westfalen, Taunus.

belegte Namensformen der Person: ‹Schm.›, ‹W. Schemmann›

Lehrer in Annen in Westfalen, Amateur-Botaniker und -Bryologe.

Familie und privates Leben
W. Schemmann wurde am 27.XI.1845 als Sohn von Wilhelm Schemmann in Höntrop (heute Ortsteil des Bochumer Stadtteils Wattenscheid) geboren. Er heiratete am 28.V.1874 Emma Ruhfus (*21.II.1851), Tochter des Steigers Heinrich Ruhfus aus Annen. [Dierenfeld 2023.] Schemmann hatte zumindest einen Sohn, Paul, der wohl aus dieser Ehe hervorgegangen war. Er starb 1931 [Kahlert & Tenbergen 2019: 50.], möglicherweise im Taunus (Hessen), wo er zuletzt gesammelt hat.
1929 war ein Wilhelm Schemmann Schützenkönig in Höntrop. [Bürger Schützenverein 1884 Wattenscheid - Höntrop e.V..]

Orte mit Bezug zur Person


Botanik
W. Schemmann war Lehrer in Annen (heute Stadtteil von Witten) in Westfalen. Neben seiner Lehrertätigkeit widmete er sich intensiv der Botanik, vor allem der Bryologie. Mit seinem Moosherbar legte er den wissenschaftlichen Grundstock für die Moossammlung im Herbarium des Westfälischen Museums für Naturkunde in Münster (Herbarium MSTR). Sein Herbarium trug er nicht nur durch eigene Sammeltätigkeit zusammen, sondern er unterhielt ein dichtes internationales Tauschnetzwerk, z.B. mit Robert Hunt Meldrum (1858–1933, Schottland), Johann Breidler (1828–1913, Steiermark) und Johan Emanuel Zetterstedt (1828–1880, Schweden).
Auch W. Schemmanns Sohn Paul Schemmann sammelte Moose, u.a. 1924 an den Bruchhäuser Steinen (Sauerland, det. W. Schemmann), 1925 & 1927 im Allgäu, 1926 in Miltenberg am Main sowie 1928 in Manderscheid (Eifel). Letzterer Beleg ist in der Handschrift des Vaters beschriftet.

Schemmann lieferte Belege für folgende Exsiccatenwerke:
Glumaceae exsiccatæ: Carices exsiccatæ ed. A. Kneucker (GJO 0039443, L.1360366).
Herbarium europaeum ed. C. Baenitz (L.2358824).
Pteridophyta exsiccata ed. F. Wirtgen (L.3591061).

Schemmann war Gründer und Leiter des Bryologischen Tauschvereins, des Glumaceen-Tauschvereins [Allg. Bot. Z. Syst. 2: 188] und des Deutschen Botanischen Tauschvereins [https://www.biodiversitylibrary.org/page/60253803] und wirkte bei folgenden Tauschorganisationen mit:
Növény-csereegylet Budapesten [Pflanzentauschverein Budapest] (L.1687279).

Herbarbelege (Auswahl)
Von Schemmann sind Moosbelege sicher nachgewiesen aus den Jahren 1873, 1881–1900, 1902–1906, 1909–1910, 1915 und 1925.
Tortula muralis Hedw.: Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Witten (Stadtteil Annen), «Mauern in Wullen b. Annen», 1873-05-14, leg. W. Schemmann, s.n. (MSTR-16255 !).
Schemmann-Belege bei Naturalis BioPortal.
Zeichenerklärung: ! = Beleg im Original gesehen; !* = Beleg als Abbildung / Digitalisat gesehen; n.v. = non vidi, d.h. Beleg nicht gesehen.


Mitgliedschaften
in der Datenbank erfasst und verlinkt:
Botanischer Tauschverein in Wien
Bryologischer Tauschverein
Gründer und Leiter
Glumaceen-Tauschverein
Gründer und Leiter
Deutscher Botanischer Tauschverein
Gründer und Leiter
Növény-csereegylet Budapesten

weitere Mitgliedschaften:
Westfälischer Provinzial-Verein für Wissenschaft und Kunst
Für 1878 [https://www.biodiversitylibrary.org/page/58051196] & 1879 ist die Mitgliedschaft nachgewiesen: «Wirkliche Mitglieder [...] Annen, Kreis Dortmund [...] Schemmann, Lehrer.» [https://www.biodiversitylibrary.org/page/48041589]
Schemmann war auch Mitglied in der Zoologischen Sektion des Vereins. 1878 [https://www.biodiversitylibrary.org/page/58051222] & 1879 [https://www.biodiversitylibrary.org/page/48041612]

Naturhistorischer Verein der preussischen Rheinlande und Westfalens
1874 noch nicht nachgewiesen https://www.biodiversitylibrary.org/page/60175389
1879: https://www.biodiversitylibrary.org/page/60243290
1880: https://www.biodiversitylibrary.org/page/60253962
1881: https://www.biodiversitylibrary.org/page/60259410
1886: https://www.biodiversitylibrary.org/page/60248333
1887: https://www.biodiversitylibrary.org/page/60247069

Deutsche Botanische Gesellschaft
Nachgewiesen für
1883: https://www.biodiversitylibrary.org/page/39324494 & https://www.biodiversitylibrary.org/page/39325052

Wiener Botanischer Tauschverein
siehe Abb. 9.

Abbildungen
Scheda DR 061951
Abb. 1: Eigenhändige Scheda von W. Schemmann mit Stempel (1878).
[Ausschnitt aus Quelle: DR 061951; Urheber: Herbarium DR / JACQ.org; Lizenz: CC BY-SA 4.0]
Scheda DR 047277
Abb. 2: Vorgedruckte Scheda W. Schemmann mit eigenhändigen Eintragungen (1898).
[Ausschnitt aus Quelle: DR 047277; Urheber: Herbarium DR / JACQ.org; Lizenz: CC BY-SA 4.0]
Scheda GJO 0039443
Abb. 3: Gedruckte Scheda zu einer Schemmann-Aufsammlung für das Exsiccatenwerk Glumaceae exsiccatæ: Carices exsiccatæ ed. A. Kneucker.
[Ausschnitt aus Quelle: GJO 0039443; Urheber: Herbarium GJO / JACQ.org; Lizenz: CC BY-SA 4.0]
Scheda MSTR-14376
Abb. 4: Vorgedruckte Scheda mit eigenhändigen Eintragungen von W. Schemmann (1868).
Es ist nicht sicher, ob dieser Beleg von W. Schemmann selbst gesammelt wurde. Falls ja, wäre er der älteste bekannte Moosbeleg des Sammlers.
[Quelle: MSTR-14376; Urheber: Photo: C. N. Schröder / © Herbarium MSTR; mit freundlicher Genehmigung Herbarium MSTR]
Scheda MSTR-16255
Abb. 5: Vorgedruckte Scheda W. Schemmann mit eigenhändigen Eintragungen.
Bei diesem Beleg handelt es sich um den ältesten sicher von W. Schemmann gesammelten Beleg.
[Quelle: MSTR-16255; Urheber: Photo: C. N. Schröder / © Herbarium MSTR; mit freundlicher Genehmigung Herbarium MSTR]
Scheda MSTR-16289
Abb. 6: Eigenhändige Scheda W. Schemmann (1925).
Bei diesem Beleg handelt es sich um den jüngsten dokumentierten Beleg von W. Schemmann.
[Quelle: MSTR-16289; Urheber: Photo: C. N. Schröder / © Herbarium MSTR; mit freundlicher Genehmigung Herbarium MSTR]
Scheda JE 04007174
Abb. 7: Typus-Beleg zu Sphagnum quinquefarium var. pallens f. gracilis. Warnst. leg. W. Schemmann.
[Ausschnitt aus Quelle: JE 04007174; Urheber: Herbarium JE / JACQ.org; Lizenz: CC BY-SA 4.0]
Scheda MSTR-16294
Abb. 8: Scheda von der Hand Schemmanns zu einer Aufsammlung von J. E. Zetterstedt (1872).
[Quelle: MSTR-16294; Urheber: Photo: C. N. Schröder / © Herbarium MSTR; mit freundlicher Genehmigung Herbarium MSTR]
Scheda L.1256787
Abb. 9: Vorgedruckte Scheda des Wiener Botanischen Tauschvereins zu einer Schemmann-Aufsammlung mit eigenhändigen Eintragungen (1893).
[Ausschnitt aus Quelle: L.1256787; Urheber: Herbarium L / Naturalis Biodiversity Center; Lizenz: CC0 1.0]
Stempel L.1921242
Abb. 10: Stempel W. Schemman (1878).
[Ausschnitt aus Quelle: L.1921242; Urheber: Herbarium L / Naturalis Biodiversity Center; Lizenz: CC0 1.0]
Stempel L.1687279
Abb. 11: Stempel W. Schemmann (1876).
[Ausschnitt aus Quelle: L.1687279; Urheber: Herbarium L / Naturalis Biodiversity Center; Lizenz: CC0 1.0]
Stempel L.3666898
Abb. 12: Zwei Stempel: L. Richter (Pflanzentauschverein Budapest) & W. Schemmann (1876).
[Ausschnitt aus Quelle: L.3666898; Urheber: Herbarium L / Naturalis Biodiversity Center; Lizenz: CC0 1.0]


Autoren dieses Biogramms:
Christof Nikolaus Schröder, Carsten Schmidt
Bibliographie
Schemmann (1884): Beiträge zur Flora der Kreise Bochum, Dortmund unf Hagen. https://www.biodiversitylibrary.org/page/60260874
Schemmann (1888): Beiträge zur Phanerogamen- und Gefässkryptogamen-Flora Westfalens. https://www.biodiversitylibrary.org/page/60188893


Quellen in chronologischer Sortierung
Runge (1967): Geschichte der botanischen Erforschung Westfalens, 31, 33, 35. — Abh. Westfäl. Prov.-Mus. Naturk. 29, 1: 27–43. ♦ Frahm & Eggers (2001): Lexikon deutschsprachiger Bryologen, 411. ♦ Kahlert & Tenbergen (2019): Index Collectorum Fungorum. — Abh. Westfäl. Mus. Naturk. 93: 39–64. ♦ Dierenfeld (2023): ‹Georg Heinr. Wilh. SCHEMMANN›. [online. 2023-07-20]. ♦ Eigene Recherchen.
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Datensatz erzeugt: 2022-01-24 00:09:35 • letzte Änderung: 2023-07-20 14:36:29
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