Société Helvétique pour l’échange des plantes
gegründet Oktober 1869 in Neuchâtel
aufgelöst 1886 in Neuchâtel
belegte Namensformen der Institution: ‹Helvetischer Verein für den Austausch von Pflanzen›
, ‹Soc. Helv. Echange Pl.›, ‹Società elvetica›, ‹Société Helvétique›, ‹Société Helvétique d’échanges›, ‹Société suisse pour l’échange des plantes›Geschichtlicher Abriss
Nicht nur in der Geopolitik, sondern auch in der Botanik und speziell für den internationalen Pflanzentausch war die Schweizer Neutralität einst von Vorteil. Bereits im Vorfeld des Deutsch-Französischen Krieges (1870–1871) wurde es für Botaniker aus Deutschland und Frankreich, die bisher einträchtig in der Société vogéso-rhénane in Mulhouse/Mühlhausen zusammengearbeitet hatten, immer schwieriger, miteinander Herbarbelege zu tauschen. Da es in Folge des Krieges kaum mehr Aktivitäten gab, wurde die Gesellschaft 1874 aufgelöst. [Bange 2012: 180.] Um das entstandene Vakuum zu füllen, gründeten im Oktober 1869 auf ‹neutralem Schweizer Boden› Paul Morthier (1823–1886), Fritz Tripet (1843–1907), Jaques Eugène Sire (1831–1913) und Baptiste Jacob (1830–1918) in Neuchâtel die Société Helvétique d’échange des plantes, zu deren Mitgliedern von Anfang an auch Botaniker der beiden verfeindeten Nationen gehörten.Von 1871 bis 1885 gab die Société 16 Tauschkataloge heraus. Mit dem Tod des Direktors der Société, Paul Morthier, im Jahr 1886 endete deren Aktivität, vermutlich weil keines der Mitglieder die Gesellschaft weiterzuführen vermochte.
Zu den weiteren Gründungsmitgliedern gehörten u.a.:
Louis Favrat (1827–1893). [Wilczek 1893: 235.]
Orte mit Bezug zur Institution
Abbildungen
Abb. 1: Vorgedruckte Scheda der Société Helvetique zu einer Aufsammlung von P. Morthier mit handschriftlichen Eintragungen (1881).
[Ausschnitt aus Quelle: L.2860356; Herbarium L / Naturalis Biodiversity Center; Lizenz: CC0 1.0]
Abb. 2: Von handschriftlicher Vorlage lithographierte Scheda der Société helvétique zu einer Morthier-Aufsammlung (1881).
[Ausschnitt aus Quelle: L.3665737; Herbarium L / Naturalis Biodiversity Center; Lizenz: CC0 1.0]
Abb. 3: Vorgedruckte Scheda der Société Helvétique mit dem eingedruckten Namen von P. Morthier und handschriftlichen Eintragungen (1876).
[Ausschnitt aus Quelle: P P00176928; Herbarium P / Project: RENOBOTA; Lizenz: CC BY 4.0]
Abb. 4: Gedruckte Scheda der Société Helvétique zu einer Morthier-Aufsammlung (1878).
[Ausschnitt aus Quelle: L.2065401; Herbarium L / Naturalis Biodiversity Center; Lizenz: CC0 1.0]
Abb. 5: Eigenhändige Scheda von E. Sire mit Stempel der Société Helvétique und gestempeltem Artnamen.
Verwendet wurde offenbar ein Stempel aus beweglichen Einzellettern, wie er mehrfach nachgewiesen ist (cf. Abb. 6).
[Ausschnitt aus Quelle: P P00175809; Herbarium P / Project: RENOBOTA; Lizenz: CC BY 4.0]
Abb. 6: Vorgedruckte Scheda der Société Helvétique mit gestempeltem Artnamen zu einer Aufsammlung von E. Sire.
Verwendet wurde offenbar ein Stempel aus beweglichen Einzellettern, wie er mehrfach nachgewiesen ist (cf. Abb. 5).
[Ausschnitt aus Quelle: P P01325175; Herbarium P / Project: RENOBOTA; Lizenz: CC BY 4.0]
Abb. 7: Von handschriftlicher Vorlage lithographierte Scheda zu einer Aufsammlung von E. Sire, die über die Société Helvétique verbreitet wurde.
[Ausschnitt aus Quelle: P P02060107; Herbarium P / Project: RENOBOTA; Lizenz: CC BY 4.0]
Abb. 8: Gedruckte Scheda in italienischer Sprache (1880-04).
[Ausschnitt aus Quelle: PC0132723; Herbarium PC, Paris, Museum National d’Histoire Naturelle, AA - 2011; Lizenz: CC BY 4.0]
Abb. 9: Stempel der Société Helvétique.
[Ausschnitt aus Quelle: P02483271; Herbarium P / Project:RENOBOTA; Lizenz: CC BY 4.0]
Autor dieses Biogramms:
Christof Nikolaus SchröderQuellen in chronologischer Sortierung
Tripet (1873): Notice sur la «Société helvétique pour l’échange des plantes». — Bull. Soc. Neuchâteloise Sci. Nat. 9: 47–49. ♦ Wilczek (1893): Louis Favrat, Notice biographique, 234–235. — Verh. Schweiz. Naturf. Ges. 76: 231–240. ♦ Bange (2012): Travail collectif en botanique et validation scientifique : les sociétés d’échange de plantes. — Bulletin d’histoire et d’épistémologie des sciences de la vie 19, 2: 175–189.
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Datensatz erzeugt: 2022-01-21 21:58:34 • letzte Änderung: 2023-07-31 13:18:48
