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Amtsteiner Mühle, Berneck im Fichtelgebirge

Land:

Deutschland
Verwaltungsebene 1: Bayern
Verwaltungsebene 2: Regierungsbezirk Oberfranken
Verwaltungsebene 3: Landkreis Bayreuth
Kommune: Gefrees
Fundort: Amtsteiner Mühle im Ölschnitztal
Koordinaten: LAT = 50.06° (= N) | LON = 11.7° (= E)
geschätzte Koordinatengenauigkeit: ±1 km
Koordinaten auf zwei Stellen gerundet. Mit Nachweis eines wissenschaftlichen Interesses sind genauere Koordinaten verfügbar.
Höhe: 430 m. s. m.

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Herbarbelege zu diesem Fundort: 100777: leg. J. C. Meyer, 1875-06-07, LUX 6957
100026: leg. J. C. Meyer, 1875-06-07, W 0079385
100444: leg. J. C. Meyer, 1875-06-07, WU s.n.
100104: leg. J. C. Meyer, 1875-07-07, JE s.n.
100470: leg. J. C. Meyer, 1875-07-07, WU s.n.

Annotationes: Mittlerweile konnte die Mühle identifiziert werden. An der Ölschnitz oberhalb von Bad Berneck liegt auf einem Diabas-Sporn die Ruine der Burg Stein. Am Fuß dieses Umlaufberges steht eine Mühle (Fig. 1). Diese ist bereits in der Uraufnahme Bayerns eingezeichnet (Karte 1), jedoch ohne Namensnennung. Sie findet sich bis in neuere Zeit auch in den gedruckten Kartenwerken (Karten 2 & 3). Die Koordinaten des Fundortes wurden mit den Koordinaten dieser Mühle aktualisiert.
Die Hänge des Umlaufberges waren zumindest in früheren Zeiten offen und nicht durch Gehölze bewachsen. In kühlfeuchten Bereichen unmittelbar oberhalb der Wasserlinie sind Bedingungen denkbar, die für S. sponhemica geeignet erscheinen.
Zur Geschichte des 1495 gegründeten Amtes Stein und der Mühle unterhalb der Burg siehe Plänckner (1839: 159–161). [CNS 2020-02-26]

Eine «Amtsteiner Mühle» im Ölschnitztal oberhalb Bad Berneck ist nicht zu ermitteln. Es gibt aber einen N-exponierten Steilhang aus Diabas mit Namen «Mühlleite» gegenüber der «Schloßleite» ca. 1 km flussaufwärts von der Ortsmitte, unterhalb Gertrudslust. Dort ist rezent keine Mühle mehr zu sehen, aber der Talboden wäre als Mühlenplatz geeignet. Von diesem Punkt wurden die Koordinaten genommen.
Siehe zum Fundort auch Haussknecht (1893: 77). [CNS 2019-07-20]

Zum Vorkommen von Saxifraga hypnoides bzw. S. caespitosa an der Amtsteiner Mühle:
Meyer & Schmidt (1854: 96) schreiben zu dem Vorkommen: «[Saxifraga] caespitosa L. Mai, Juni. In Felsenspalten. Bei Amtstein dicht hinter der Mühle an Dioritfelsen, auf der Ruine Grünstein vor Gefrees. I. 4.». Bereits Haussknecht (1893: 77) hat die Aufsammlung «im Oelsnitzthale hinter der Amtsteiner Mühle auf Diabasschiefer» als S. hypnoides angesprochen. Ebenso Garcke (1898: 237) und noch einmal Haussknecht (1901: 131). Letzterer beschreibt zudem die dort vorkommende Form recht genau, bei der das fast vollständige Fehlen der Achselknospen auffällig ist, was zur Fehlbestimmung als S. caespitosa oder S. sponhemica führen könnte. Er hält die Art dort für angepflanzt. [CNS 2021-03-05]


Ruine Stein mit Mühle um 1910
Fig. 1: Ruine Stein oder «Amts-Stein», darunter Mühle an der Ölschnitz.
(Ausschnitt aus einer Photographie von ca. 1910, Photograph unbekannt, Herbarium C. N. Schröder.)



Karte 1: «Uraufnahme 1808–1864», Geoportal Bayern.


Mühle unterhalb Ruine Stein
Karte 2: Ausschnitt aus der TK25, Blatt 5936 von 1940.
(Geoportal Bayern, Nutzungsbedingungen 3.4: Lizenz CC BY-ND.)



Karte 3: TK25 2008, Geoportal Bayern.




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